Hintergründe und Idee


Mit dem Aufbau und der inhaltlichen Gestaltung des Projekts „Familie im Zentrum“,  reagiert die Stadt Hameln auf die derzeitigen sozialpolitischen Herausforderungen. Kinder, Jugendliche und Familien brauchen kinder-, jugend-, und familienfreundliche Städte, in denen sich Familien wohl fühlen und Kinder willkommen sind.

Familienpolitik ist heute ein wichtiges Querschnittsthema. Kinder und Familien sind das soziale Fundament und die Zukunft unserer Gesellschaft. Gerade in Zeiten rasanter Veränderung lernen Menschen den Wert ihrer Familien neu schätzen. Nach Umfragen im kürzlich vorgestellten Familienreport der Bundesregierung wächst der Wert der Familie. 90 Prozent der Deutschen halten sie für wichtig. Die Familie ist für den allergrößten Teil der Bevölkerung ein wichtiges Lebensfeld, die soziale Mitte der Gesellschaft, ihr Stellenwert liegt weit vor Beruf und Freizeitaktivitäten.
Mittlerweile gehört Familienpolitik zu den Topthemen. Alle wollen:
  • - dass mehr Kinder geboren werden
  • - dass unsere Kinder besser gefördert werden
  • - dass Eltern die Entscheidung für Familie und Beruf besser treffen können
  • - dass Familien mehr Wertschätzung und Unterstützung erfahren.

Heutzutage wachsen die Anforderungen an Familien; Familie ist kein dauerhaft gesicherter Lebenszusammenhang. Das Bild der Familie hat sich gewandelt, es gibt unterschiedlichste Familienformen, Rollenverteilungen und Lebensverläufe.
Familien müssen sich zunehmend mehr an ökonomische Erfordernisse anpassen.
Junge Menschen wollen heute beides – Familie und Beruf- das gilt insbesondere für junge Frauen, die heute so gut qualifiziert sind wie nie zuvor. Auf der anderen Seite wandelt sich die Arbeitswelt und stellt hohe Anforderungen an Flexibilität und Mobilität von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, was Eltern zusätzlich belastet und die Balance von Familie und Beruf erschwert. Darüber hinaus wachsen die Ansprüche an die Erziehungsleistung der Eltern – das überfordert und verunsichert viele Eltern. Erziehungsprobleme entstehen, weil viele Eltern sich mit ihren Fragen und Belastungen allein gelassen fühlen.

Der 12. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung hat untersucht wie
Familien in ihrer Verantwortung für ihre Kinder durch Kindertageseinrichtungen, Schulen und die Jugendhilfe so unterstützt werden können, dass sich allen Kindern und Jugendlichen die Chance auf die bestmögliche Bildung eröffnet.
Der Kinder- und Jugendbericht unterstreicht: Eltern bedürfen der öffentlichen Unterstützung, um ihren Kindern gute und gesunde Bedingungen des Aufwachsens bieten zu können. Er hält mehr unterstützende Angebote für Kinder und Eltern aus einer Hand für wichtig.

Neben Rahmenbedingungen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen, brauchen Familien aber auch umfassende Netzwerke, die ihnen im Alltag unter die Arme greifen.

„Es bedarf eines ganzen Dorfes, um ein Kind zu erziehen“
(Afrikanisches Sprichwort)

Das bedeutet eine kinder- und familienfreundliche Ausrichtung sämtlicher kommunaler Aufgaben und eine Vernetzung sämtlicher Angebote. Konkreter gesagt, dass die familienergänzenden Erziehungsbereiche Kindertageserziehung, Schule und Kinder- und Jugendarbeit als kommunale Aufgabe übergreifend gesteuert und weiter entwickelt werden.
Hamelns Bildungseinrichtungen müssen sich auf veränderte Lebenswirklichkeiten von Kindern, Jugendlichen und Familien einstellen und den ganzen Menschen im Blick haben. Das Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungssystem, einschließlich der Familie muss sich neu justieren, um Kinder auf ihrem Weg des Erwachsenwerdens zu unterstützen. Deshalb müssen sich alle handelnden Akteure, also Schulen, Kindertagesstätten, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Institutionen, Einrichtungen und Verbände auf ein zukunftsfähiges Konzept von Bildung, Betreuung und Erziehung verständigen und ihr Angebot auf Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und Familien ausrichten.

Die Stadt Hameln verantwortet und steuert die drei Erziehungsbereiche außerhalb der Familie - die Kindertageserziehung, die Schule und die Kinder- und Jugendarbeit.
Mit dem Projekt „Familie im Zentrum“ soll das Zusammenspiel dieser drei Erziehungsbereiche zeitgemäß gestaltet werden und um Angebote vieler sozialer Partner ergänzt werden. Insofern sind  Kindertageserziehung, Schule, Kinder- und Jugendarbeit und viele soziale Partner das Fundament und die tragenden Säulen des Gesamtprojekts.

Gefördert von der Eugen Reintjes Stiftung